„Wasser ist nicht verhandelbar“
Die EU-Kommission plant, die Mitgliedstaaten zu ermutigen, den Wasserverbrauch in der EU bis 2030 um mindestens 10% zu senken. Das ist Teil ihrer Strategie zur Wasser-Resilienz. Zudem sollen Investitionen mobilisiert werden, unterstützt durch ein 15 Milliarden Euro schweres Programm der Europäischen Investitionsbank.

Dazu der sächsische Europaabgeordnete Oliver Schenk MdEP:
„Wasser ist nicht verhandelbar – es ist Teil unserer Lebensgrundlage und
Verantwortung für die kommenden Generationen. Außerdem ist es eine strategische
Ressource – für unsere Landwirtschaft, unsere Industrie, unsere Städte. Deshalb
unterstütze ich die geplante Wasserresilienzstrategie der EU unter Kommissarin
Roswall.
Klimaanpassung bedeutet auch: klug vorsorgen, statt später teuer reparieren. Das ist
nachhaltige Politik im besten Sinne. Deshalb ist die neue EU Strategie so wichtig. Auf
Basis dieser Strategie müssen wir jetzt schnell zu konkreten Schritten bei der
Umsetzung kommen. Das Sonderinvestitionsprogramm der Bundesregierung bietet
dafür zusammen mit EU Programmen neue Möglichkeiten.
Bei der Umsetzung braucht es einen Dreiklang an Maßnahmen:
Erstens: Wir müssen gezielt in die Modernisierung unserer Wasserinfrastruktur
investieren – durch Förderprogramme und europäische Ko-Finanzierung. Leckagen,
veraltete Systeme und Verschwendung vergeuden Wasser und kosten Milliarden. Studien sagen, dass bis zu 23% des Wassers durch Leckagen nicht beim Verbraucher ankommt.
Zweitens: Wir brauchen Innovation – etwa bei der Wiederverwendung von Wasser in
Industrie und Landwirtschaft. Das ist ein Forschungsthema und Zukunftsthema und
kann ein echter Standortvorteil für Europa werden.
Drittens: Wir müssen Bürokratie abbauen, damit Kommunen schneller auf
Herausforderungen wie Trockenheit oder Hochwasser reagieren können. Das gilt auch
mit Blick auf die Anpassung der Wassernetze in Regionen, die besonders vom
Bevölkerungswandel betroffen sind. Für den Rückbau und die Modernisierung der
Netze in solchen vom demografischen Wandel besonders betroffene Regionen
brauchen wir deutliche Erleichterungen.
Wasserpolitik ist auch Wirtschaftspolitik. Investitionen wie in die Chip- oder
Chemieindustrie sind immer auch mit einem großen Wasserbedarf verbunden. Dafür
braucht es eine stabile Versorgung mit neuen Überlandleitungen und mehr
Recyclingtechnologien.
Europa muss die Regionen bei diesem wichtigen Vorhaben unterstützen und so einen
Beitrag zum schonenden Umgang mit Wasser ebenso wie zur Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit leisten.“